seit 1933
der Natur verbunden
Die Anfänge
Zwischen der Deutschen Straße und der Karlstraße nutzten die Anwohner bereits seit 1919 mit unterschiedlichen Verpflichtungen und Absicherungen Teilstücke des heutigen Vereinsgeländes; zum Teil als Grabeland, zum Teil als Wiese für die Tierhaltung.
Eine hohe Erwerbslosigkeit (Anfang der 1930er-Jahre von bis zu 37,6 %) und die damit verbundene, unzureichende Ernährungssituation, zwang die Behörden dazu, weitere Grabelandflächen zur Verbesserung der Versorgungssituation der Familien freizugeben.
Am 01.11.1932 pachtete die Stadt Wanne-Eickel das Restgelände an, Eigentümer waren der Reichsbahnfiskus und das Deutsche Reich. Damit fiel der Startschuss, das gesamte Gelände als Grabeland in Parzellen aufzuteilen und gegen günstigen Pachtzins anzubieten. Für die Stadt hatte dies den großen Vorteil, die Pachtzinseinnahmen zukünftig über geordnete Strukturen sichern zu können.
Den bereits seit 1919 bestehenden Gartenverein "Sorgenfrei" forderte man auf, die Verwaltung der neu geschaffenen Grabelandfläche zu übernehmen und die neue Gruppe zu unterstützen.
Unser "Geburtsjahr" 1933
Nach einigen Vorgesprächen und abschließend im Rahmen der Mitgliederversammlung am 28.02.1933 verpflichtete sich der Kleingartenverein "Sorgenfrei", die Grabelandfläche an der Hammerschmidtstraße als eigenständige Gruppe zu verwalten. Die folgenden Versammlungen führte die Gruppe in der in räumlicher Nähe liegenden Gaststätte "Zur Sonne" (Karlstraße) durch.
Auf dem Weg zur Sonne
Es dauerte nicht lange und innerhalb der Gruppe verfestigte sich der Wille, sich zukünftig eigenständig und unabhängig zu organisieren. Als Folge dieser Bestrebungen übernahm im Oktober 1936 Gustav Kretschmann die Leitung unserer Anlage und stellte sich gemeinsam mit seinem Vorstand der Verantwortung, die Verwaltung eigenständig abzuwickeln. Am 04.01.1938 erfolgte die amtliche Eintragung als "Kleingärtnerverein 'Zur Sonne' e. V. im Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e. V.", die angestrebte Selbstständigkeit war erreicht.
Die weitere Entwicklung
In den folgenden Jahren hinterließ der Krieg seine Spuren, direkt nach Kriegsende begann der mühsame Wiederaufbau und so langsam entwickelte sich das Gartenleben wieder neu.
Gartenfreunde im Jahre 1954
Der Ausbau des Vereinsheims wurde 1957 vorangetrieben und an der Eröffnung im Jahre 1958 nahmen zur großen Freude aller Gartenfreunde u. a. der Stadtverbandsvorsitzende Adolf Eckert und der Wanne-Eickeler Oberbürgermeister Edmund Weber teil. Im Anlagenwettbewerb 1958 wurde unsere Anlage erster Sieger von 17 Kleingärtnervereinen in der Stadt - es sollte nicht die letzte Auszeichnung bleiben.
Ab 1969 wurden alle Gartenparzellen mit einem eigenen Wasseranschluss versorgt. Der Wasserverbrauch wurde zunächst nach Parzellengröße, später anhand von Wasseruhren nach tatsächlichem Verbrauch berechnet.
1975 entfernte die Stadt auf dem brachliegenden Gelände (Eingangsbereich Stöckstraße) grob die dort noch vorhandenen Hausüberreste und übergab dem Verein das Gelände zur Planung und Errichtung weiterer vier Gartenparzellen. Eine Entscheidung, die von der Weitsicht zeugt, das multifunktionale Grün dort zu erhalten, wo es sich als positives Wohnumfeldgrün entwickeln konnte und heute nicht mehr wegzudenken ist.
Seit nunmehr rund 90 Jahren ist es den Mitgliedern und Freunden unseres Vereins mit viel persönlichem Engagement, gärtnerischem Geschick und Naturverbundenheit gelungen, unsere Kleingartenanlage stetig weiterzuentwickeln. Diesem Denken und Handeln fühlen wir uns heute und in Zukunft verbunden und verpflichtet.
Unsere Vereinsvorsitzenden seit 1938
1938 | bis | 1953 | Gustav Kretschmann |
1953 | bis | 1960 | Ernst Jopp |
1960 | bis | 1965 | Karl Müller |
1965 | bis | 1970 | Arthur Jopp |
1970 | bis | 1974 | Vinzenz Kanther |
1974 | bis | 2016 | Horst Jopp |
2016 | bis | 2020 | Alfred Friedrich |
2021 | bis | heute | Christian Dorn |